Phantom Disorder

Ein Abbild immaterieller Körperlichkeit und Körper gewordener Imagination zwischen technoidem Ritual und funktionaler Formensprache
Installation | Benjamin Zuber

Benutzte Patientenhemden sind in zwei Apparate eingehängt, deren Formensprache an eine merkwürdige Mischung aus intensivmedizinischem Gerät, orthopädischem Hilfsmittel und Kinderspielzeug denken lässt und dabei in Teilen selber an abstrahierte menschliche Anatomie erinnert.

Der Stoff der Patientenhemden ist zwischen eine Hinter- und eine Durchleuchtungseinheit gespannt, auf einem medizinischen Display ist eine vergrößerte und invertierte Entsprechung des Stoffes zu sehen. Im Display scheinen sich das Muster der Stoffe zu verselbstständigen, es zerfließt in einer mikrobenhaften, rhythmischen Bewegung und formiert sich immer wieder neu. Die beiden Apparate selbst entziehen sich einer eindeutigen Funktionsbestimmung oder Deutung, zugleich ermöglichen sie eine Vielzahl von Assoziationen.

Während der verschiedenen Veranstaltungen nehmen sie in einer dialogischen Langzeitchoreographie immer wieder andere Positionen zueinander und im Raum ein.

Künstler

Benjamin ZuberBenjamin Zuber,  Künstler, arbeitet in seinen medienübergreifenden Projekten in vielschichtiger Materialsprache an subtilen Kontextverschiebungen zwischen Konstruktion und Dekonstruktion. Zentrales Motiv ist das Austarieren von Kippmomenten, etwa zwischen Komik und Tragik, Pathos und Melancholie, Inszenierung und Authentizität. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt und mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.