Linien_Enden

Ich atme, die Musik atmet mich: eine Meditation über Präsenz und Absenz
Immersive Soundinstallation | Cornelius Pöpel und Karin Ulrike Soika

Kann man die Anwesenheit eines Menschen… spüren? Vielleicht. Und seine Abwesenheit? Möglicherweise… Und wie fühlt es sich an, wenn ein Mensch… geht? Wenn er sich langsam wegbewegt, sich entfernt und irgendwann… nicht mehr da ist?

Atem. Der Atem macht den Unterschied. Der Atem… der immer da ist, den ich nicht machen muss. Der Atem, der ganz von alleine kommt. Der Brustkorb, der sich hebt und senkt. Einfach so. Es atmet. Es atmet mich. Du atmest mich.

Was macht das mit mir, wenn neben mir jemand… atmet? Wenn jemand in, mit, neben mir: existiert. Bleibt meine Welt dann gleich? Oder verändert sich die Welt in der ich lebe, die ich wahrnehme, im Atmen der anderen Person? Kann es sein, dass ich mich in der Gegenwart mancher Menschen deswegen so wohl fühle, weil sie meine Welt schön… atmen?

Ich atme. Die Musik atmet mich. Und ich sie, atmend, singend…
Bis die Linie endet.

Technische Ausführung

Musik von Bach, in den Wiedergabeparametern (u. a. Amplitude des Musiksignals) durch den Atemrhythmus einer unbekannten Person (Atemkurve, gemessener Brustumfang, AD-diskretisierte Zahlenreihen) verfremdet. Es entsteht ein sich im Rhythmus des Atems veränderndes Klangergebnis.

Künstler

Prof. Dr. Cornelius Pöpel Experimenteller KlangkünstlerProf. Dr. Cornelius Pöpel, Experimenteller Klangkünstler; musiziert als Orchester-Bratschist weltweit, ist Klangforscher in den Bereichen Klangsynthese, Musikinteraktion, Immersive Audio für Wellness und Rehabilitation, Professor für Audioproducing und Gestaltung an der Hochschule Ansbach.

Karin Ulrike Soika, Künstlerin und PhilosophinKarin Ulrike Soika, Künstlerin und Philosophin, deren Tätigkeitsfeld sich vom informellen abstrakten Expressionismus über Netzprojekte zum philosophischen Gespräch als künstlerische Intervention entwickelte, in denen sie die eigenen inneren Landkarten mit denen ihrer Gesprächspartner abgleicht.